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Korpiklaani: Manala (Review)

Artist:

Korpiklaani

Korpiklaani: Manala
Album:

Manala

Medium: CD
Stil:

Folk Metal

Label: Nuclear Blast / Warner
Spieldauer: 85:17
Erschienen: 03.08.2012
Website: [Link]

So, jetzt ist Schluss mit lustig. Die finnischen Waldschrate von KORPIKLAANI haben anscheinend eingesehen, dass die Ballermannisierung des Metals ein Ende haben muss und haben - man glaubt es kaum - für ihr achtes Album kein einziges Sauflied aufgenommen. "Manala" heißt das Werk, dass sich ausschließlich mit Geschichten aus dem finnischen Nationalepos, der Kalevala, beschäftigt. "Manala" ist darin das Reich der Toten und es geht um einen Schamanen, der dorthin reist, um Zauber zu erlernen. Auf dem Weg trifft er die Magd des Todes, die ihn über den Fluss Tuoni bringt. Doch findet er auf der Insel Tuoni nicht das, was er suchte und kann dem Tod nur knapp entrinnen. Dass auf dem Cover von "Manala" der Schwan zu finden ist, der auch schon auf AMORPHIS' "Silent Waters" zu sehen ist, ist also kein Zufall, sondern inhaltliche Ähnlichkeit.

Die düstere Geschichte, die zum großen Teil vom Dichter Tuomas Keskimäki in Textform gebracht wurde, findet ihren Wiederklang dann auch in der Musik. Zwar spielen KORPIKLAANI noch immer klassischen Folk Metal mit der entsprechenden Instrumentierung, bestehend aus Drehleier, Geige und Akkordeon, verzichten aber weitestgehend auf die sonst üblichen Humppa-Elemente. Lediglich "Ievan Polkka" weicht davon ab, der Song ist nämlich ein Cover des finnischen Gesangsquartetts LOITUMA. Bei dem einen oder anderen wird es nun leise im Gedächtnis klingeln - ja, das ist der Song aus dem grenzdebilen Flashvideo, in dem Orihime Inoue, ein Charakter aus der Anime-Umsetzung der japanischen Manga-Serie "Bleach", eine Porree-Stange in einer kurzen und sich ständig wiederholenden Sequenz dreht. Ansonsten regiert auf "Manala" die Metal-Gitarre und das auf recht abwechslungsreiche Art und Weise.

Thrashige Elemente wie in "Petoeläimen Kuola" hat man jedenfalls nicht unbedingt von KORPIKLAANI erwartet und auch das doomige Riff von "Sumussa Hämärän Aamun" ist eine kleine Überraschung. Der beinahe schon punkig abgehende Opener "Kunnia" mit Gangshouts im guten Refrain zeigt jedoch direkt auf, dass trotz der etwas düstereren Gesamtausrichtung die gute Laune nicht verloren gehen soll. Mit ihrer guten Mischung aus Folklore und metallischer Härte sind "Tuonelan Tuvilla" und "Uni" hervorzuheben, die schwermütige und komplett unkitschige Ballade "Synkkä" fügt sich prima ein. "Metsälle" startet ebenfalls recht ruhig und erinnert zunächst, wie zuvor auch schon das Instrumental "Dolorous", in Instrumentierung und Melodieabfolge an SCHANDMAUL, wird dann aber wieder härter. Abgerundet durch gute Gesangsarrangements und den ebenfalls gelungenen Sound, in dem die Gitarren schön braten dürfen, weiß "Manala" deutlich besser zu gefallen, als man von KORPIKLAANI vielleicht erwartet hatte.

Mit "Underworld" gibt es zudem eine Bonus-CD mit englischen Versionen der Texte, damit die Fans wenigstens ein bisschen verstehen, worum es hier textlich geht. Dabei geht jedoch auch ein bisschen Authentizität flöten, denn die finnische Sprache passt eben doch prima zu dieser Art von Metal, zumal sich das Ohr inzwischen auch den harten Klang der Sprache gewöhnt hat, KORPIKLAANI sind ja nun nicht gerade die erste Band, die in ihrer Muttersprache singt.

FAZIT: Die Ernsthaftigkeit, die KORPIKLAANI auf "Manala" an den Tag legen, sorgt tatsächlich dafür, dass man die Band ernster nimmt als zuletzt. Wer in folkloristischem Metal mehr sieht, als nur Partymusik, kommt hier jedenfalls ordentlich auf seine Kosten. So sollen sie ruhig mal weiter machen, genug Loblieder auf diverse Alkoholika und die Vernichtung dieser haben die Finnen ja schon im Repertoire.

Andreas Schulz (Info) (Review 5148x gelesen, veröffentlicht am )

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Tracklist:
  • Kunnia
  • Tuonelan Tuvilla
  • Rauta
  • Ruumiinmultaa
  • Petoeläimen Kuola
  • Synkkä
  • Ievan Polkka
  • Husky Sledge
  • Dolorous
  • Uni
  • Metsälle
  • Sumussa Hämärän Aamun
  • Bonus-CD "Underworld":
  • Honor
  • At The Huts Of The Underworld
  • The Steel
  • Soil Of The Corpse
  • Predator's Saliva
  • Dark Side
  • Ieva's Polka
  • Husky Sledge
  • Dolorous
  • Dream
  • Off To The Hunt

Besetzung:

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